- Telefaxgeräte ersetzen die Briefpost
- Telefaxgeräte ersetzen die BriefpostDas Faxen - der Name »Fax« leitet sich von »Faksimile« ab und bedeutet Kopie bzw. Nachbildung - ist ein öffentlicher Telekommunikationsdienst zur direkten Übermittlung von Schriftstücken (Text und / oder Grafik) über Fernmeldeleitungen. Dieser Dienst ist weltweit von jedem Telefonanschluss aus möglich. Seine Vorteile liegen z. B. im schnellen und preiswerten Informationsaustausch und der Unabhängigkeit von Arbeitszeiten und Zeitzonen. Schon 1933 nahmen die ersten Fernschreiber, kurz Telex (Teleprinter exchange) genannt, ihre Dienste auf. 1968 wurden vom internationalen beratenden Fernmeldeausschuss CCITT die ersten Standards für die Faxübertragung definiert.Zum Faxen benötigt man ein Faxgerät oder einen Personalcomputer mit Faxkarte und Faxmodem. Neben dem Fernsprechnetz kann für die Übermittlung auch das ISDN genutzt werden. Dafür sind spezielle ISDN-taugliche Faxgeräte notwendig.Sender- und EmpfängerfunktionVereinfacht ausgedrückt handelt es sich beim Faxverfahren um das Abtasten von zu übertragenden optischen Informationen auf der einen und ihrem Aufzeichnen (Ausdrucken) auf der anderen Seite. Bei Faxgeräten für das analoge Telefonnetz wird die Vorlage fotoelektrisch abgetastet (gescannt), in Rasterpunkte zerlegt und in einem Signalumwandler (Modulator/Demodulator) in elektrische Signale umgewandelt. Mithilfe des Modulators lassen sie sich als Töne über das (weltweite) Telefon- bzw. Datennetz an einen Empfänger senden. Dort findet dann im Prinzip der umgekehrte Vorgang im Demodulator statt, und es entsteht eine gerasterte Kopie der Vorlage im Sendegerät.In einem digitalen Faxgerät (Sender) wird mithilfe einer optischen Linse und einer Lichtquelle ein Lichtpunkt erzeugt, der die zu übertragende Information auf dem Papier Zeile für Zeile abtastet. Das unterschiedlich hell reflektierte Licht wird dann in Fotodioden (CCDs, englisch charged coupled devices), in ein digitales elektrisches Signal umgewandelt. Das vom Sensor kommende Signal wird anschließend verstärkt, moduliert und über die angeschlossene Telefonleitung geschickt. Kompaktere Abtasteinheiten (CIS, englisch contact image sensor) verwenden als Lichtquellen mehrere Leuchtdioden (LEDs) und eine weniger komplizierte Optik.Eine Übertragung ist nur zwischen zwei analogen bzw. digitalen Faxgeräten möglich. Die Übertragungsgeschwindigkeit beträgt in der Regel 9600 bps (Bits/Sekunde) oder 14400 bps, nur sehr gute Geräte erreichen 28800 bps; mit ISDN-Anlagen können sogar bis zu 64000 bps erreicht werden. Die Standardauflösung beträgt 3,85 Linien pro Millimeter. Zum Übertragen von Abbildungen kann man aber auch feinere Auflösungen (Fein: 7,70 Linien pro Millimeter; Super: 15,40 Linien pro Millimeter) wählen, wodurch sich allerdings die Übertragungsgeschwindigkeit reduziert.Werden Faxgerät und Telefon/Anrufbeantworter an einem Anschluss betrieben, ist eine Faxweiche erforderlich. Aktive Weichen nehmen den Anruf entgegen und erkennen ein Fax am Faxton cng (englisch calling). Passive Weichen können den Faxton erst erkennen, nachdem der Anruf vom Telefon bzw. Anrufbeantworter übernommen wurde.WiedergabeverfahrenIm Empfänger wird das von der Originalvorlage abgenommene elektrische Signal erneut umgewandelt und in eine Kopie umgesetzt. Heute werden dazu vor allem das Thermo- und das Tintenstrahlverfahren angewandt.Beim Thermoverfahren wird ein wärmeempfindliches Papier (Thermopapier) an einem Kamm aus Halbleiterwärmeelementen vorbeigeführt. Die Elemente können kurzzeitig erhitzt werden und bewirken durch eine chemische Reaktion die Schwärzung des Papiers an den entsprechenden Stellen. Die Ausdrucke eignen sich jedoch aufgrund des dünnen Papiers und dessen schlechter Qualität (Vergilben) weder zum Weiterfaxen noch zum Archivieren.Beim Tintenstrahlverfahren wird mittels einer Tintenstrahldrüse die Aufzeichnung der Information auf Normalpapier aufgebracht. Durch spezielle Sprühtechniken konnte man bei diesem Verfahren enorme Fortschritte in Bezug auf Präzision und Geschwindigkeit erzielen.Arten von FaxgerätenFaxgeräte werden in Gruppen eingeteilt, wobei man die modernen Geräte für das analoge Telefonnetz zur Gruppe 3 und die digitalen Geräte für das ISDN-Netz zur Gruppe 4 zählt. Faxgeräte bieten heute Funktionen wie Speicher für bis zu 100 Rufnummern, Wahlwiederholung, zeitversetztes Senden oder Abruffunktion. Geräte der neuesten Generation verfügen über eine serielle Schnittstelle zum Anschluss an einen PC und können auch als Fotokopierer, Scanner oder Computerdrucker genutzt werden. Auch ist mit ihnen das Versenden von Faxen direkt vom Computer aus möglich.
Universal-Lexikon. 2012.